Miscanthus als Pferdeeinstreu
Jährlich werden bereits rund 1.000 SRM Miscanthus als Einstreu vermarktet. Seit zwei Jahren gehört auch der Schönbrunner Tiergarten zu unseren Abnehmern. Die Einstreu bewährt sich bestens bei Giraffen.
Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Pferdes:
Trockenere Box
Bessere Ammoniakbindung → bessere Luft im Stall
Miscanthus-Häcksel werden nicht gefressen
Vorteile für Sie als Pferdehalter:
Leichter zum Entmisten und um 1/3 weniger Mistanfall gegenüber Stroh
Mist ist speziell für biobetriebe, keine Entsorgungskosten!
Wertvoller Dünger
Materialbedarf je Monat:
Pro Pferdebox werden ca. 1,6 m³ Miscanthus-Häcksel je Monat benötigt, wobei nach einer einmaligen Grundeinstreu nur mehr nach Bedarf nachgestreut werden muss. Als Einstreu verwendete Säge- u. Hobelspäne haben den Nachteil, dass der Mist schlecht verrottet und bei der Ausbringung die Bodenfruchtbarkeit leidet.
Ein Artikel von Elke Hellmich
Elefantengras: Das neue Stroh?
In den vergangenen Jahren wurde in Österreich vermehrt mit Elefantengras (lat. Miscanthus) im Ackerbau experimentiert – sehr zur Freude der Pferdegemeinde. Schließlich eignet sich diese schnellwüchsige und winterharte Pflanze sehr gut als Pferdeeinstreu und bietet den Landwirten eine alternative Anbaukultur, mit der im Hinblick auf einen zukünftigen Strohmangel ein gutes Geschäft – nicht nur im Pferdestall, sondern auch im Heizungsbereich – zu machen ist.
Rund um das Elefantengras hat sich mittlerweile der Verein ProMiscanthus gegründet, der im oberösterreichischen Grieskirchen ansässig ist und auch die Entsorgung des als Dünger wertvollen Pferdemists organisiert (www.promiscanthus.at). Im Union Reitclub St. Georgen ist man auf Miscanthus umgestiegen – und ist mit Saugfähigkeit und geruchsbindenden Eigenschaften sehr zufrieden. Einziger Kritikpunkt: die Einstreu ist nicht staubfrei, was man aber durch die Beimengung von Rapsöl erfolgreich in den Griff bekommen hat.
Geruch & Gesundheit
Die Einstreu ist nicht nur Mittel zum Bett, sie sollte auch hygienische Funktionen erfüllen. In diesem Zusammenhang kommt es jedoch stark auf die Entmistungsroutine im Stall an, wie mehrere Studien bereits eindrucksvoll beweisen konnten.
Bakterielle Umbauprozesse sorgen dafür, dass Urin, der längere Zeit in der Einstreu lagert, einen stechenden Ammoniakgeruch entwickelt. Dieser ist nicht nur für die zweibeinigen Betreuer unangenehm, sondern für die vierbeinigen Bewohner auch ungesund: Ammoniak reizt die Atemwege und trägt damit wesentlich zur Entstehung von Lungenschäden bei.
Um festzustellen, wie es sich bei Stroh und Hobelspänen mit der Ammoniakentwicklung verhält, wurde eine wissenschaftliche Studie im deutschen Vechta durchgeführt. Das Ergebnis: Miscanthus und Stroh bilden im Vergleich zu Hobelspänen weniger Ammoniakgeruch. Sogar wenn zwei Wochen gar nicht ausgemistet, sondern nur eine dünne Schicht Stroh aufgestreut wurde, nahm der Ammoniakgehalt der Luft im Stall nicht zu. Eine Empfehlung der Forscher kann nicht oft genug wiederholt werden: Beim Ausmisten sollten die Pferde nicht im Stall sein, denn sowohl der Staubpartikel- als auch der Ammoniakgehalt der Stallluft nehmen in dieser Zeit überproportional zu. In der oben zitierten Studie der Vetmeduni Wien wurde Sägemehl als Einstreu der Wahl für Offenställe ermittelt.
Fazit: Mit einer weichen und trockenen Einstreu hält man sich nicht nur ans Gesetz, sondern ermöglicht seinem Partner Pferd auch essenzielle Zeiten der Ruhe und Entspannung. Einstreu ist somit nicht nur ein sanftes Ruhekissen, sondern auch ein Beitrag zur Gesundheit – sofern sie sorgfältig ausgewählt ist und regelmäßig erneuert wird.